Wie wir zum Wäller kamen.....

 

Seit ich denken kann, haben Hunde mein Leben begleitet.

Meine Eltern hatten immer Hunde und auch mein Opa war als Züchter und Ausbilder von Hunden umgeben


Wen wundert es da, dass ich bereits mit 17 Jahren im SV aktiv in der Hundeausbildung tätig war.

Zum damaligen Zeitpunkt war die Hundeausbildung noch reine „Männersache“... klar, dass sich mein Stand in der Männerwelt nicht festigte, als die Herren erkennen mussten, dass die von mir mit sanfteren Methoden trainierten Hunde ihre Prüfungen ebenso zuverlässig und erfolgreich absolvierten. Nach über 15 Jahren Schäferhund-Ausbildung und unzähligen Prüfungen, Körungen und Leistungsschauen habe ich das Thema an den Nagel gehängt, da wir (mein Mann wurde natürlich auch mit dem Virus Hund infiziert) dieses reine Schönheits- und Leistungsdenken nicht mehr mit unserem Gewissen vereinbaren konnten.


Auf der Suche nach einem geeignetem Familienhund – es sollte auf jeden Fall ein Hüte- oder Hirtenhund sein - stießen wir auf den Briard. Die Rassebeschreibung: „Der Briard ist ein idealer und treuer Familienhund. Der dauernde Kontakt mit seiner Familie ist für ihn das wichtigste“ spiegelte genau das wieder, was wir suchten! Eben : „Ein Herz mit viel Haaren drum herum“

Es dauerte nun nicht lange und ein kleiner Briardrüde zog bei uns ein. Ein Wirbelwind der seinesgleichen sucht. Energiegeladen, temperamentvoll und sturrsinnig – beinah mehr, als einem einzigen Hund gut tut. Trotz meiner jahrelangen Ausbildungserfahrung war es immer wieder eine Herausforderung, eine gemeinsame Kommunikationsebene mit unserem Gauner - sein Name war Programm! - zu finden. Mit unseren Kindern, damals 7 und 4 Jahre alt, ging er total liebevoll um. Mich lehrte er: Achte auf meine Körpersprache, sowie ich auf Deine achte. Ich habe ihm soviel zu verdanken. Leider ist er im Alter von nur 7,5 Jahren an Darmkrebs gestorben.

 

Im Juni 2003 kam unser erstes Briardmädel namens „Bijou“ ins Haus.

Bijou war von Anfang an sehr zurückhaltend. Sie suchte sich ihre Freunde grundsätzlich selber aus und mit den meisten wollte sie einfach nichts zu tun haben. Sie hat mich überall hin begleitet, selbst Nachbarschaftswanderungen mit über 60 Personen waren überhaupt kein Thema für sie. Streicheln ließ sie sich aber nur von ihrer Familie. Bijou war ein toller Familienhund, die man für alles begeistern konnte.

Bei einem Besuch in der Schweiz bei meiner Schwester hat sie sich mit einer viel zu spät erkannten Borreliose infiziert. Nach einem über einjährigen Leidensweg habe ich sie mit nur 4,5 Jahen über die Regenbogenbrücke gehen lassen müssen.

 

Innerlich hatte ich mit der Rasse Briard abgeschlossen. Ich sollte wohl kein Glück mit ihr haben.

 

 Über 7 Monate gab es keinen Hund mehr im Hause Brunner. Zwischenzeitlich hatte ich angefangen, mich für Border Collies zu interessieren. Eine Deutsche, die in Irland für den Tierschutz kämpft, hatte eine Hündin für mich, die mit nur 8 Monaten in der irischen Tötungsstation gelandet war, weil die Familie ihrer überdrüssig war.

 




Happy zog bei uns ein! Eine kleine verschüchterte Maus, die sich zu meinem persönlichen „Sechser im Lotto“ mauserte.

 

Dann überschlugen sich die Ereignisse: Meine Wunsch-Briard-Züchterin rief an und sagte mir, dass sie wieder einen Wurf plane und ich ein Briardmädel bekommen könne. Darauf hatte ich 5 Jahre gewartet.

Natürlich sagte ich ja und so zog Anfang August 2008 unsere Loca bei uns ein.

 

Loca entwickelte sich zu einer absolut wesensfesten, souveränen und charakterstarken Hündin mit einer gehörigen Portion Temperament.

 

Genau so stellte ich mir einen hündischen Begleiter vor.


Diesen Charakter und diese Wesensfestigkeit wollte ich mir erhalten und so keimte der Gedanke in mir auf, meine eigenen Hunde zu züchten.

Leider war der Briard mittlerweile auf dem Weg ein Modehund zu werden, was natürlich zu Lasten der Gesundheit ging.

 

Der Zufall wollte es, dass ich bei einem Besuch auf der Doglive in Münster auf eine Gruppe Menschen mit ihren toll aussehenden Hunden traf: Charakter und Aussehen dieser Hunde begeisterten mich auf Anhieb so sehr, dass ich daraufhin im Internet alles über die  Wäller aufgesaugt habe. Bei der Entwicklung dieser noch jungen Rasse wird der Grundgedanke verfolgt, die wichtigen Merkmale der Ausgangsrassen Briard und Australian Shepherd betreffend des Wesens, des Körperbaus und der robusten Gesundheit zu vereinen.

Bei der Wäller-Zucht soll die Verwandschaftszucht vermieden werden.

Die Inzucht festigt zwar das äußere Erscheinungsbild, doch diese optische Schönheit geht meist auf Kosten der  „Alltagstauglichkeit“ unserer Hunde. Aggressionen, gesundheitliche Schäden (Hüftgelenkdysplasie (HD), Ellenbogendysplasie (ED), Augenerkrankungen etc) sowie Angst oder das Fehlen von instinktsicherem Verhalten in Alltagssituationen sind die Folge..


Gezielt werden immer wieder die beiden Ausgangsrassen Briard und Australian Shepherd eingekreuzt, um eine möglichst große genetische Basis aufzubauen und zu erhalten. Denn nur diese genetische Vielfalt bietet die Gewähr das Zuchtziel: Gesundheit - Alltagstauglichkeit - und Leistung erreichen und erhalten zu können.